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Luxemburg Tag 1: Vom Wetter getrieben

Tag 1 meiner Tour nach Luxemburg. Den Start hatte ich um einen Tag verschoben, die Temperaturen kletterten morgens bereits in zweistellige Bereiche. Diesen Luxus hätte ich am Montag, zum eigentlichen Start, nicht gehabt.

Abfahrt und erster Stau

Mein Plan war, direkt bei mir auf die A99 zu fahren, München zu umfahren und anschließend auf die A8 zu wechseln und auf der Autobahn bis Baden-Württemberg zu bleiben. Es steigerte meine Laune unglaublich, als mich keine 150 Meter, nachdem ich auf die Autbahn aufgefahren bin, bereits im Stau stand.

Stau, direkt nach Befahren der Autobahn

Glücklicherweise befand sich die Ursache des Staus jedoch nur ein paar hundert Meter vor mir, zwei LKWs hatten sich beim Spurwechsel etwas verhakt. Sah nicht schlimm aus, und sobald ich die Stelle passiert hatte, ging es auch gleich flüssig weiter.

Runter von der Autobahn, die Tour beginnt

Wie geplant bliebt ich auf der A8, meine neuen, warmen Handschuhe, die ich mir am Tag vor der Abfahrt noch gekauft hatte, wärmten meine Finger auf der Autobahn wie erwartet hervorragend. Hinter mir verdunkelte sich der Himmel immer mehr - aber so lange der Regen hinter mir blieb, war ja alles in Ordnung. Einmal bekam ich drei Regentropfen auf’s Visier, dabei blieb es aber auch.
Kurz bevor ich die A8 verließ, ging ich leichtsinniger Weise tanken - an der Rastanlage Aichen. Ich hätte es mir ja denken können, aber 2,52 EUR pro Liter Super-Benzin erschütterten mich doch ganz leicht.

Die übernächste Ausfahrt war dann auch gleich wieder meine, ich hatte ja nicht vor, fünf Tage auf der Autobahn zu verbringen. Und ich bin wirklich schon oft daran vorbeigefahren, diesmal konnte ich sie tatsächlich nutzen: Die Behelfsausfahrt!

Behelfsausfahrt Hohenstadt

Direkt im Anschluss an die Ausfahrt konnte ich auch gleich den ersten Passknacker-Punkt dieser Tour ansteuern, den Lämmerbuckel.

PK-Nachweis 1, Lämmerbuckel

Und kaum war ich runter von der doch eher langweiligen Autobahn, begann die Tour auch Spaß zu machen: Die Straßen werden kurvig, die Bolt genießt die Schräglage.

Einmal rechts rum… … und dann gleich wieder links rum.

PK-Nachweis 2, Eckhöfe

Sanfte Hügel, schöne Kurven

Ich war beim Planen der Tour ja gespannt, wie mir das alles gefallen wird. Bisher bin ich nach dem Motto “Mehr ist besser” bzw. “Höher ist besser” bei meinen Touren verfahren. Je höher die Punkte lagen, die ich anfuhr, umso besser. Bei dieser Tour habe ich nur zwei Punkte geplant, die über 1000 Höhenmetern liegen: Schliffkopf (1030m) sowie Mummelsee (1035m), beide wollte ich an Tag 2 anfahren. Der Rest meiner Tour umfasst Passknacker-Punkte mit einer Höhe von 279 Metern bis 968 Metern - im Schnitt liegen die Punkte auf 582 Metern über Null.

Sanfte Hügel

Aber nach den ersten Kilometern abseits der Autobahn war ich zufrieden. Es fuhr sich gut, es muss nicht immer das Hochalpine sein.

Kurve rot-weiß = Fahrspaß

Blockhütte in modern

Ich kam in die Gegend, in der man “Kirchheim unter Teck” des öfteren auf Schildern liest. Und immer, wenn ich diesen Ortsnamen lese, frage ich mich, was es mit diesem “unter” auf sich hat. Beim Schreiben dieses Beitrags hab ich die Wissenslücke endlich mittels Wikipedia geschlossen:

Namensherkunft

Der Ursprung des Zusatzes „unter Teck“ ist umstritten. Eine Erklärungsmöglichkeit bietet die Burg Teck, „unter“ welcher Kirchheim liegt. Weiterhin wird auch öfter auf die Eigenschaft Kirchheims Bezug genommen, „unter“ die Herrschaft der Herzöge von Teck gelangt zu sein. Anderen Quellen zufolge rührt der Namenszusatz von der Vermessungslinie (decumanus maximus) der römischen Vermesser, welche etwas südlich der Stadt verlief. Aufgrund des Fehlens von Artikeln im Lateinischen sei der Name bis heute ohne Artikel geblieben.

(Quelle: Wikipedia)

PK-Nachweis 3, Breitenstein Zum Wohnmobil umgebauter LKW Auf geht’s Richtung Burg Teck

Auf geht’s Richtung Burg Teck PK-Nachweis 4, Burg Teck / Hörnle

Panorama Burg Teck

Weiter sollte es Richtung Erkenbrechtsweiler gehen, zum PK-Nachweis Nummer 5 des Tages, “Alte Steige”. Leider war die Route, die ich mir dafür ausgesucht hatte, gesperrt. Also schnell angehalten und einen anderen Weg geplant. Das war kein großer Umweg, allerdings gab es mehr Ortsdurchfahrten sowie weniger Kurven.

PK-Nachweis 5 erreicht: Alte Steige

Es ging gleich weiter zum nächsten Fotostopp: Burg Hohenneuffen. Wobei sich das Foto hier auf den Parkplatz beschränkt, ähnlich wie am Flugplatz Hülben, hier musste das Wegweiser-Schild als Nachweis herhalten.

PK-Nachweis 6, Burg Hohenneuffen PK-Nachweis 7, Flugplatz Hülben

Über wirklich schöne Straßen und kleine Orte hangelte ich mich von Passknackerpunkt zu Passknackerpunkt:

Felsige Straßen Rundes Haus PK-Nachweis 8, Hanner Steige

Langgezogene Kurven PK-Nachweis 9, St. Johann

Panorama St. Johann

Der Himmel, die Kurven, die Landschaft!

Backhäuser und Straßensperrungen

Beim nächsten Nachweis sollte mir ein altes Backhaus als Nachweis dienen. Auf den letzten Metern der Anfahrt war es schon gut zu erkennen.

Da ist es ja, das alte Backhaus Ofen zugemauert PK-Nachweis 10, Göllesberg

Panorama Göllesberg

Bei der Planung der Tour habe ich tatsächlich überlegt, ob ich vom Göllesberg die kleine schmale Straße Richtung Unterhausen nehmen sollte, habe ich mich dann aber dagegen entschieden. War richtig so, denn fahren hätte ich diese Straße eh nicht können:

Straßensperrung

Die nächsten beiden Punkte ließen sich nur mit je einem Wendemanöver in meine Tour integrieren, wie viele andere auf dieser Route. Es ist mir immer lieber, wenn ich an Nachweispunkten nicht drehen muss, denn ich fahre ungern die gleiche Strecke zweimal. Manchmal lässt es sich beim Passknacken jedoch einfach nicht vermeiden.

PK-Nachweis 11, Nebelhöhle PK-Nachweis 12, Ruoffseck / Stuhlsteige

Schüchternes Motorrad und Smalltalk

Weiter ging es zum Roßberg, dessen Auffahrt am Wochenende für Motorradfahrer gesperrt ist. Glücklicherweise war ich unter der Woche unterwegs!

Auffahrt Roßberg PK-Nachweis 13, Roßberg

Schüchterne Bolt

Am nächsten Punkt, Hinterbühl, sollte mir ein Wanderparkplatz als Nachweis dienen. An diesem Parkplatz stand ein älteres Paar neben ihrem KFZ, offensichtlich waren sie wohl etwas in Streit geraten. Er unternahm dann wohl das einzig richtige - Abstand gewinnen. Ich kam ihm wohl genau recht, so konnte er etwas Smalltalk halten:

Er: “Servus.”
Ich: “Servus.”
Er: “Schöne Maschine! Wieviel Kubik? Siebzehnhundert? Neunzehnhundert?”
Ich: “Bei weitem nicht! Knappe tausend, neunhundertfuffzig um genau zu sein.”
Er: “Wos?!? Schaut gar nicht so aus! Und man sitzt so tief!”
Ich: “Ja, kann täuschen.”

Während des Gesprächs schoss ich mein Nachweisbild, dann verabschiedete ich mich und fuhr weiter.

PK-Nachweis 14, Hinterbühl

Mein Weg führte mich weiter über die Geißhalde zum Bergrutsch am Hirschkopf.

Die Straßen blieben schön PK-Nachweis 15, Geißhalde Kurven rot-weiß: genau, Spaß!

Bevor ich jedoch zum Hirschkopf kam musste die Luft aus dem Tank durch Benzin ersetzt werden. Das wollte ich in Melchingen erledigen. Auf dem Weg dorthin baute sich vor mir (mal wieder) ein doch recht bedrohlich wirkende Wolkenkulisse auf:

Wolken Getankt für 2,079

An der Tankstelle sah die Wolkendecke gar nicht mehr so wild aus, am nächsten Nachweispunkt Hirschkopf dann schon wieder:

Panorama am Hirschkopf, … …  hoffentlich hält das Wetter

Den Bergrutsch am Hirschkopf selbst habe ich mir nicht angesehen. Da hätte ich vermutlich hinwandern müssen. Nix für mich, ich bewege mich lieber im Sattel der Bolt sitzend durch die Gegend…

PK-Nachweis 16, Bergrutsch am Hirschkopf

Weiter ging es nach Beuren zum Bismarck-Stein, dem nächsten Punkt auf meiner Liste.

PK-Nachweis 17, Bismarck-Stein / Beuren Panorama 1, Bismarck-Stein

Von hier aus kann man schön das Killertal überblicken. Hier liegen jedoch nicht massenhaft Leichen - ich vermute, der Name kommt erstmal vom Ort, den ich im Anschluss durchfuhr.

Panorama 2, Bismarck-Stein Killer!

Spielplatz und Gaststätte

Meine nächsten beiden Nachweise hießen Schneckenbuckel und Stich, zu fotografieren war einmal ein Spielplatz und einmal eine Gaststätte. Beides fand ich auch auf Anhieb.

PK-Nachweis 18, Schneckenbuckel Panorama Schneckenbuckel, in Fahrtrichtung wird das Wetter besser! PK-Nachweis 19, Stich / Thanheimer Steige

Nun sollte es zum nächsten Berg mit “Hirsch” im Namen gehen. Nicht zum Hirschkopf, sondern diesmal zum (hinteren) Hirschberg. Auf dem Weg dorthin gab es einiges zu sehen:

Schöne Aussichten Hübsches Fachwerk Schmale Wege

Das Nachweisbild ist, wie meistens, eher unspektakulär. Einmal in die Gegenrichtung fotografiert, wirkte das Wetter dann doch wieder etwas bedrohlich. Aber zum Glück lag der bedrohliche Teil auf dieser Tour meistens hinter mir.

PK-Nachweis 20, Hinterer Hirschberg Unruhiges Wetter

Die letzten fünf

Auf meinem Plan für heute standen noch fünf Passknacker-Punkte sowie die Ankunft in meiner ersten Unterkunft. Am ersten der letzen fünf Punkte riskierte ich wieder einen Blick zurück, wettermäßig war auf jeden Fall in der richtigen Richtung unterwegs.

PK-Nachweis 21, Häsenbühl Blick zurück

Mein Weg führte mich weiter Richtung Kloster Kirchberg. Und der Weg dort hin über kleine K-Straßen (K7121, K5510 und K5511) war wirklich sehr schön zu fahren.

PK-Nachweis 22, Kloster Kirchberg

Panorama am Kloster Kirchberg

Bei einer meiner nächsten Ortsdurchfahrten entdeckte ich eine Solaranlage auf einem Fachwerkhaus. Alt und neu, rustikal und modern in einem. Gefällt mir!

Solar auf Fachwerk

Der nächste Passknacker-Punkt war wieder eher aus der Kategorie “Hinfahren, Foto, Weiterfahren”. Also nicht besonders spannend.

PK-Nachweis 23, Berghof (Sulz) Panorama Berghof

Bei meinem vorletzten Nachweis des Tages sollte der Ortsname als Beweis meiner Anwesenheit ausreichen. Praktischerweise gab es neben dem Ortsschild auch noch eine schöne Tafel im Ort, die als Motiv herhalten konnte.

PK-Nachweis 24, Fürnsal

Nun war ich auch schon fast in Freudenstadt. Von meinem Ziel trennte mich noch ein letzter Passknacker-Punkt für diesen Tag, der Lauferbrunnen. Der Weg dorthin war, wie die meisten kleinen Straßen, die ich an diesem Tag fuhr, schön kurvig und gut zu fahren.

Kurvige Straßen freuen Bolt und Fahrer

PK-Nachweis 25, Lauferbrunnen

Auf zur ersten Unterkunft

Nachdem ich mich in Freudenstadt durch einen abendlichen Stau gekämpft hatte, wurde noch einmal vollgetankt. Für sportliche 2,259 Euro pro Liter.

Tanken und Freudenstadt

In meiner ersten Planung hätte ich direkt in Freudenstadt genächtigt. Da ich meine bereits gebuchten Unterkünfte jedoch storniert und für einen Tag später neu buchen wollte (ich hatte den Tour-Beginn ja um einen Tag verschoben), war das Hotel in Freudenstadt nicht mehr verfügbar. Etwas außerhalb, in Untermusbach, fand ich jedoch noch ein Gästehaus, das ein Zimmer für mich hatte.

Der Weg dorthin führte mich auch durch nette kleine Ortschaften.

Von Freudenstadt nach Untermusbach Die Bolt parkt in Sichtweite vor meinem Balkon

Aussicht vom Balkon

Zimmerimpressionen, 1 Zimmerimpressionen, 2 Zimmerimpressionen, 3

Ein einfaches Gästehaus, die Einrichtung ist etwas in die Jahre gekommen - für eine Übernachtung jedoch vollkommen ausreichend.

Fazit Tag 1

Ziemlich genau 500 Kilometer war ich unterwegs, die ersten 180 davon auf der Autobahn. Die Autobahn-Kilometer waren, wie Autobahn-Kilometer auf dem Motorrad nun mal sind: Notwendig, um etwas schneller voran zu kommen. Aber ab Verlassen der Autobahn war es eine tolle Tour, glücklicherweise war das schlechte Wetter grundsätzlich nicht dort, wo die Bolt und ich gerade waren.


Karte & Kommentare

Kartenansicht

Link zur Tour

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